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Das Rassebild der
Italiener
Italiener zeichnen sich durch frühe Legereife und hohe Legeleistung aus.
Die Küken befiedern schnell, sind frohwüchsig und robust. Die Junghähne
sind früh geschlechtsreif, die Hennen zeigen fast keine Brutlust.
Das Ganze ist gepaart mit einer breiten und vollen Brust sowie einem
insbesondere bei der Henne gut entwickelten Bauch und kräftigen,
hervortretenden, festbefiederten Schenkeln und gelben Läufen. Trotz allem
sollen Italiener aber elegant im Erscheinungsbild sein. Dies gilt für
beide Geschlechter und bedeutet, dass schmale, zu hoch oder zu tief
stehende Tiere mit abfallender Haltung keinerlei Chance haben. Auch zu
kurze und plumpe Tiere entsprechen nicht dem gewünschten Typ. Übergroße
Tiere zeigen ebenfalls nicht den gewünschten Italienertyp. In der
Musterbeschreibung ist das Gewicht des Hahnes auf 2,25 - 3 kg und das der
Henne auf 1,75 - 2,5 kg festgelegt. Dies entspricht einer eher leichten
Gewichtsklasse innerhalb der großen Hühnerrassen.
In der Tat ist der Kopf des Italieners der Blickfang dieser Rasse. Wir
dürfen bei der Beurteilung daher nicht nur den Kamm sehen, denn das
Gesicht, die Kehllappen, die Ohrscheiben, der Schnabel und die Augen
gehören auch zum Kopf dazu. Alles soll eine harmonische Einheit bilden und
zum positiven Erscheinungsbild des Italienerkopfes beitragen. Feinhäutig,
federfrei und rot soll das Gesicht des Italieners sein. Das „federfrei“
wollen wir dabei nicht übertreiben, weil es dies sehr selten gibt.
Auftretender Gesichtsschimmel gilt aber als Ausschlussfehler. Bei
Alttieren sind hier gegebenenfalls kleine Zugeständnisse möglich, aber
Vorsicht!
Das Auge wird groß und lebhaft rot mit scharf abgegrenzter Iris verlangt.
Unter Iris verstehen wir die Regenbogenhaut des Auges, die dessen Farbe
bestimmt. Besonderer Wert ist auf das Auge des Hahnes zu legen. Ein
Italienerhahn muss ein feurigrotes Auge haben. Wenn wir hier
Zugeständnisse machen, rächt es sich bitter in der Nachzucht durch blasse
Augen bei den Hennen. Helle oder gar Fischaugen (Augen mit weißer oder
grünlicher Iris) sind genauso fehlerhaft wie zweierlei Augenfarbe und
zählen zu den Ausschlussfehlern, die mit der Note „u“
bestraft werden müssen.
Die Ohrscheiben sind mittelgroß, nicht zu grob und glatt anliegend. Sie
sollen weiß bis cremefarbig sein. Zu große, langgestreckte oder hängende
Ohrscheiben wirken unschön. Stark faltige Ohrscheiben und auch solche von
ungleicher Größe sind fehlerhaft.
Je nach Farbenschlag ist die Schnabelfarbe gelb bis hornfarbig. Verlangt
wird ein kräftiger, mittellanger, lieber etwas kürzerer und leicht
gebogener Schnabel. Leicht gebogen ist neben der Länge das Wichtigste. Der
Gesichtsausdruck geht durch einen zu geraden, steifen Schnabel verloren.
Genauso verpönt und fehlerhaft ist der sogenannte Hakenschnabel, er ist
meistens zu lang und zu viel gebogen.
Die Kehllappen wünschen wir mittellang, gut gerundet, nicht zu fleischig
und in ihrer Länge harmonisch zur Kammgröße passend. Zu lange Kehllappen
stören den Gesamteindruck. In den letzten Jahren haben sich hier weitere
Fehler eingeschlichen. Das sind die stark eingerollten Kehllappen, sie
sind genauso fehlerhaft wie die zu offenen Kehllappen. Zu offene
Kehllappen sind die, die stark aufklappen und nach hinten angewachsen
erscheinen, wenn man sie von vorne betrachtet. Wenn wir vor wenigen Jahren
noch geneigt waren, dies zu tolerieren, hat es sich in der Zwischenzeit
jedoch gezeigt, dass dieses Übel nicht kleiner, sondern größer geworden
ist. Deshalb ist es wichtig, dass durch entsprechende Bewertung auf den
Ausstellungen dagegen gesteuert wird, damit wir auf
weite Sicht den eleganten Italienerkopftyp nicht verlieren.
Über den Kopf der Henne wäre noch hinzuzufügen, dass dieser in seiner
Gesamtheit dem des Hahnes entspricht. Wenn wir beim Hahn von einem
Stehkamm sprechen, so ist dieser bei der Henne jedoch fehlerhaft. Hennen
mit Stehkamm können bei vollster Schönheit in allen Teilen auf einer Schau
höchstens ein „gut“ ergattern. Der Hennenkamm soll vorn etwa bis zum 1.
Zacken aufrecht stehen und sich im hinteren Teil zur Seite legen ohne
dabei jedoch das Auge zu verdecken. Zu große bzw. grobe Hennenkämme stehen
vorne nicht mehr aufrecht, sondern sind zu weich und flach. Sie arten
leicht zu Wickelkämmen aus. Das heißt, der Kamm legt sich im Ansatz erst
auf die eine, dann auf die andere Seite, so dass er von vorne gesehen eine
S-Form bildet. Oder der Kamm schlottert auf dem Kopf hin und her und
verdeckt dabei mal das eine, mal das andere Auge. Solche Hennen sollte man
von der Zucht ausschließen, auch gehören sie in keinen Ausstellungskäfig.
Ein besonderes Übel sind Hennensporen. Starke Sporenbildung wird als
Ausschlussfehler mit „u“ bestraft, wenn die Sporen wesentlich größer als
eine Erbse sind und der Bundesring nicht mehr mühelos darüber
hinweggestreift werden kann. Hennen, die auf einer frühen Schau schon eine
leichte Sporenbildung zeigen, sollten später nicht in den Zuchtstamm
gestellt werden, da sich dieser Fehler hartnäckig vererbt.
In der Bewertung rangiert die Form vor Farbe und Zeichnung. Jedoch eignen
sich grundsätzlich Tiere mit Mängeln in Farbe und Zeichnung nicht für die
Ausstellung. Allerdings sollte man Tiere mit Vorzügen in Form und
Kopfpunkten in jedem Farbenschlag auf Zuchttauglichkeit prüfen, da
farbliche Fehler bei sehr gutem Typ ausgeglichen werden können. Man muss
jedoch auf eine Ausgleichszucht achten. Bei Hahn und Henne sollten nicht
die gleichen Fehler vorhanden sein.
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